Rundgang durch Märkisch Wilmersdorf
Wenn man aus Thyrow kommt und in Richtung Märkisch Wilmersdorf fährt, überquert man eine Nuthebrücke.
Dahinter beginnt eine wunderschöne Allee, in der sich rot- und grünblättrige Ahornbäume zu beiden Seiten der Straße abwechseln.
An dieser Stelle kann auch man zu einer Wanderung per Rad oder zu Fuß aufbrechen.
Entweder nach links auf den Fontane-Wanderweg oder nach rechts auf den Storchenweg.
Im weiteren Verlauf der Straße ist links der Weinberg zu sehen. Diesem schließt sich der Mühlenberg an.
Hier stand früher tatsächlich eine Mühle.
Man erzählt sich, dass der Weinberg mit Kiefern bepflanzt worden war. Deshalb bekam die Mühle nicht mehr genug Wind.
Der Müller musste sein Geschäft aufgeben.
Unterhalb des Mühlenberges befand sich die Bäckerei. Dort wurde das in der Mühle gemahlene Getreide verarbeitet.
Heute befindet sich an dieser Stelle ein bebautes Privatgrundstück.
Wenn man die Dorfstraße entlangblickt, sieht man an deren scheinbarem Ende ein mächtiges, steinernes Portal. Man bewegt sich darauf zu und denkt, man könnte hindurchfahren oder -gehen. Aber der Weg führt dann nicht geradeaus, sondern nur nach links oder rechts am Tor vorbei.
Es gehört zum Gutsgelände von Märkisch Wilmersdorf, welches seit 1999 in privater Hand ist.
Wir begeben uns vom Tor aus rechts auf der Straße weiter und nähern uns dem Dorfkern.
Foto Storch ...
Links sehen wir das Storchennest auf der ehemaligen Brennerei. Die Störche sind hier wieder jedes Jahr anzutreffen. Das alte Nest befand sich auf einem Schornstein, welcher wegen Baufälligkeit gesprengt werden musste. Die Dorfbewohner bauten ein neues Nest für Familie Storch. Denen gefiel es aber nicht. So blieb es 2 Jahre leer. Erst nach Rücksprache und auf Empfehlung des Naturschutzbundes, das Nest mit weißer Farbe anzusprühen, zogen die Störche wieder ein.
An einer Gabelung führt uns die die Parkstraße nach links.
Zuerst kommen wir am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes vorbei, das sich genau an der Straßenecke befindet.
Früher war hier die Stellmacherei des Gutes.
An einem der ersten Gebäude sieht man eine Glocke, die den Arbeiter früher die Pause und den Feierabend einläutete.
Über Kopfsteinpflaster geht es an den aufwendig restaurierten Gebäuden des ehemaligen Gutes vorbei.
Am Ende der Straße, die hier als Sackgasse endet, sieht man ein weiteres großes Tor, das auf das Gelände führt.
Dahinter blinkt das ehemalige Herrenhaus mit seinen Zinnen und 44 Zimmern hinter mächtigen Kastanienbäumen hervor. Nach dem 2. Weltkrieg diente es der Beherbergung von Geflüchteten, später wurde es ein Kinderheim mit einer Schule, die auch von den Kindern des Ortes besucht wurde.
Der Park ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Er hat eine wechselvolle Geschichte, die Sie unter >>> Historische Gebäude erfahren.
Das Herrenhaus kann nach Absprache besichtigt werden.
Die ehemaligen Gesindehäuser am Ende der Straße auf der rechten Straßenseite sind ansprechend hergerichtet und in privatem Besitz.
In der Parkstraße gibt es einen Abzweig nach rechts in den Pappelweg.
Dort steht heute (2021) noch eine der Baracken, die von den Vertriebenen und Geflüchteten nach dem 2. Weltkrieg bei BMW in Ludwigsfelde abgebaut und hier zu Wohnzwecken wieder aufgebaut wurden. BMW hatte im Krieg darin Zwangsarbeiter untergebracht.
Wir begeben uns zurück in Richtung Feuerwehr.
Dort begrüßt uns der Dorfkern mit seinem ältesten Gebäude, dem Spritzenhaus. Die Dorfkirche wird seit 2004 in mehreren Bauabschnitten saniert.
Auf dem Dorfanger befinden sich außerdem das Bürgerhaus des Ortes und ein Spielplatz.
Um den Dorfkern reihen sich ehemalige Klein- und Großbauernhöfe.
In Märkisch Wilmersdorf wurde zu DDR-Zeiten Viehzucht betrieben. Es gab Ausbildungsstätten für landwirtschaftliche Berufe.
Im Nachbarort Nunsdorf war die Futtermittelproduktion angesiedelt.