Manchmal nimmt er noch seine Urkunden und Auszeichnungen zur Hand. Er ist auf diese Dokumente ganz stolz. Besonders die jüngste Anerkennung durch die Stadt Trebbin als „Bester Sportler der Stadt Trebbin“, die er 2002 erhielt, hat es ihm angetan, gewissermaßen als Krönung eines reichen Sportlebens.

So kennen ihn viele Lüdersdorfer. Mit viel Glück kann man ihn heute noch vier Mal in der Woche auf einer seiner festgelegten Laufrouten erleben. Der Fitness wegen. Denn immerhin hat der 1943 in Lüdersdorf geborene schon die 60 in den Beinen. Doch Beharrlichkeit, Ausdauer und Willensstärke hat er sich in seinem Sportlerleben anerzogen. Eigenschaften, die einen echten Sportler auszeichnen. Mit dem Sport begann er schon in früher Jugendzeit in der 50-er Jahren im Radclub Luckenwalde. Sein erster großer Erfolg war in der Altersklasse 14 bis 16 Jahre der Kreismeistertitel im Strassenrennen, das von Jüterbog nach Treuenbrietzen führte. Er begriff aber auch, dass sich Leib und Seele ergänzen. nach dem Besuch der Grundschule in Lüdersdorf erlernte er daher den Beruf eines Facharbeiters in der Landwirtschaft, wo er dann als Traktorist arbeitete. Als ihm 1969 die Qualifizierung zum Meister in der Pflanzenproduktion angeboten wurde, griff er auch hier zu, um seiner Tätigkeit in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) erfolgreich nachgehen zu können. Aber seinen Sport vergaß er nie. So übernahm er 1969 von Bernd Pienz, der den Verein viele Jahre erfolgreich geleitet hatte, den Staffelstab als erster Vorsitzender des Sportvereins Lüdersdof. In dieser Zeit bis zur Wende 1989/90 gab es im Verein verschiedenen Sektionen wie Radsport, Tischtennis, Wandern und Laufen mit einer Mitgliederstärke von 160 Aktiven. Ab 1990 nahm die Sportgemeinschaft wieder ihren traditionellen Namen „Borussia 1910“ an. Im gleichen Jahr fand das letzte Strassenrennen der Radfahren in unserem Ort statt. Für den Sportfreund Bergemann war das aber gleichzeitig auch eine Wende in seinem sportlichen Leben. Durch die läuferischen Aktivitäten seines Sohnes angeregt, fand er den Weg zum Marathonlauf. Die Familie stand immer hinter seinen sportlichen Aktivitäten. Seine ständige Begleiterin war seine Ehefrau Bärbel bis zu ihrer Erkrankung. In der Woche läuft er manchmal 50 bis 70 Kilometer, wenn es seine Zeit zulässt. 

Seit 1990, als er mit dem Laufen begann, trainiert er Jahr für Jahr hart. Nur so konnte er an verschiedenen Laufwettbewerben teilnehmen, wie z.B. dem New-York-Marathon (2000) oder an Wettbewerben in Berlin, um nur einige zu nenne. Er belegte dabei immer gute Platzierungen. Hans-Joachim Bergemann ist stolz darauf, dass er als einziger Vertreter seines Vereins seine Lüdersdorfer Heimatgemeinde würdig vertreten konnte. ein Sportler mit Leib und Seele oder das „Laufwunder von Lüdersdorf wie man ihn auch nennen könnte. Hans-Joachim Bergemann wünscht sich nur eines, dass immer neue junge Sportler in seine Spuren treten und neuen sportlichen Leistungen entgegenstreben. doch „ohne Fleiß keinen Preis“, besagt eine Volksweisheit. Hans-Joachim Bergemann hat in seinem jahrzehntelangen Sportlerleben diese Erfahrung gemacht. Die Urkunden und Auszeichnungen, die er dann und wann in die Hand nimmt, sprechen für sich.

Ro

Zusätzlicher Hinweis: Joachim Bergemann führte von 1969 bis 2011 42 Jahre den Sportverein.