Die Fliegerstadt Trebbin
Die ersten fliegerischen Aktivitäten in und um Trebbin fanden in den 1920-ziger Jahren statt.
Eine Gruppe von Gärtnerlehrlingen aus Trebbin bauten selbst Schulgleiter und führten 1928/29 erste Startversuche vom Räderberg und Galgenberg östlich der Stadt durch. Die ersten Segelflugzeuge, damals noch Gleiter genannt, wurden von Bergkuppen mittels Gummiseilen in die Luft befördert.
Die nähere Umgebung von Trebbin, Ahrensdorf und Schönhagen bot dafür hervorragende Voraussetzungen.
Flugbegeisterte Personen aus der Region, aber auch aus der Reichshauptstadt Berlin gründeten die ersten Segelfliegerlager, auch dank der guten Zuganbindung. 1929 begann der Segelflugbetrieb auf dem Steinberg bei Ahrensdorf. Die Fluggruppe Sturmvogel baute dort ein Segelfluglager auf. 1930 folgte der Flugverein Trebbin auf dem Löwendorfer Berg mit dem Flugbetrieb. In den folgenden Jahren wurden ca. 80 Morgen Wald gerodet, mehrere Hallen und Baracken errichtet, um die Verwaltung, Piloten, Techniker, freiwillige Arbeitsdienstleistende und Mitarbeiter der LÜWA (Luftüberwachung) unterbringen zu können. In einer stillgelegten Zigarrenfabrik in Trebbin begann man mit dem Bau von den ersten Segelflugzeugen des Typs-Zögling.
1931 erfolgte die Eröffnung des Segelflughafens Trebbin.
Ende 1932 arbeiteten bereits 17 Vereine auf dem Flugplatz.
1934 wurde die jüdische Familie Mosse enteignet. Ihr gehörten große Ländereien in Schönhagen und Umgebung, unter anderem auch das Gut Schönhagen. Mit der Enteignung war der Weg frei für eine Erweiterung des Flugplatzes nach Schönhagen.
Ab 1935 erfolgte der Umzug vom Löwendorfer Berg nach Schönhagen.
Ab 1937 erhielt die Ausbildung von jungen Fliegern für die Luftwaffe Vorrang.
1942 erhielt die Fliegerschule den Status einer Reichssegelflugschule.
Nach Kriegsende wurden auf alliierten Befehl die Segelflugzeuge verbrannt und die zum Teil zerstörten Gebäude abgerissen.
1952 wurde die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) gegründet und die Regierung der DDR beauftragte diese mit dem Aufbau des Flugsports in der DDR.
Heute ist Schönhagen, ein Ortsteil von Trebbin, einer der bekanntesten Verkehrslandeplätze in Brandenburg.
Text: Burkhard Heinrich - Trebbiner Heimatverein e.V.